Bereitschaft Wadersloh
DRK-Heim Wadersloh
Winkelstr. 17
59329 Wadersloh
Bereitschaftsleiter
Lothar Westkemper
Tel.: 02523 940185
E-Mail
Tätigkeitsschwerpunkte
- Sanitäts- und Sicherungsdienste
- First Responder | Weitere Infos
- Katastrophenschutz
- Blutspendeaktionen | Weitere Infos
- Altkleidersammlung
- Friedlandhilfe | Weitere Infos
Zahlen, Daten, Fakten
- Kommandowagen Mercedes G Klasse
- Iveco LKW 7,4 to mit Plane und Spriegel sowie Ladebordwand
- KTW-4, Mercedes Sprinter,
- Gerätewagen San, Mercedes Sprinter Allrad
- Gerätewagen Technik u. Sicherheit mit Anhänger, Mercedes Sprinter
- Mannschaftstransportfahrzeug Ford Transit mit Mehrzweckanhänger
- Technikanhänger des Ortsvereins
Besondere Aktionen
- Standortverlagerte Wochenendausbildung in Gellinghausen (HSK)
- Sanitätsdienst
- Rosenmontagsumzug in Liesborn
- Volksradfahren am 1. Mai (Zusammen mit dem TuS Wadersloh)
- Sanitätsdienst beim Pfingstreitturnier des RV Wadersloh
- Sanitätsdienst Mofarennen
- Sanitätsdienst Volkslauf
- Sicherungsdienst beim Martinsumzug des Heimatvereins
- Weihnachtsfeier in Friedland (seit >50Jahren)
- regelmäßige Dienst- und Ausbildungsabende
So fing alles an...
Die Gemeinde Wadersloh half im Jahre 1967 durch einen Zuschuss, den Grundstock für das heutige DRK-Heim an der Winkelstraße zu legen. Sie übergab dem DRK-Zug das nicht mehr für den Sportbetrieb genutzte Sportheim. Nach viel Eigenleistung für die Herrichtung, besonders aber durch Ausdauer bei der oft nicht leichten Arbeit ist das Gebäude nach mehreren Erweiterungen zu einem Zuhause für die DRK-Bereitschaft in Wadersloh geworden. Mehr zur Geschichte erfährt man in dem nachfolgenden Text, den Herbert Gövert anlässlich des 75. Jubiläums der Gründung verfasst hat.
Die Gründungsstunde des Roten Kreuzes war die persönliche Betroffenheit des jungen Genfer Bürgers Henri Dunant, der nach seinen Erlebnissen in der Schlacht von Solferino (1859) im Jahre 1863 eine Hilfsorganisation für verwundete Soldaten im Feld gründete.
Neben einer internationalen Organisation gründeten sich schnell nationale Verbände. So entstand Im Jahre 1863 auch auf deutscher Seite der 1. Württembergische Sanitätsverein. Dieser Verein bedeutete gleichzeitig die Gründung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Über sechzig Jahre verfolgten alle DRK-Organisationen segensreiche ehrenamtliche Arbeit, bis das Gesetz zur Gleichschaltung des Deutschen Roten Kreuzes vom 23. Dezember 1933 erlassen wurde. Mit diesem Gesetz hatte das DRK alle Wohlfahrtseinrichtungen und das Jugendrotkreuz verloren.
In Wadersloh hatte das örtliche DRK bereits von 1906 bis 1928 eine Vorgängerorganisation. Die Gründung unseres heutigen DRK in Wadersloh erfolgte auf eine Weise, wie sie für die Zeit vor 75 Jahren nicht untypisch war; nicht durch eine Initiative von Gleichgesinnten und sozial engagierten Personen, sondern durch Anregung der Behörden von oben. Als die Anzahl der Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren auf Grund von staatlichen Vorgaben auf eine bestimmte Personenstärke reduziert werden musste, trat am 21. Juni 1935 der damalige Amtsbürgermeister des Amtes Liesborn-Wadersloh an den Beckumer Landrat mit der Bitte heran, die Gründung einer Sanitätskolonne in Wadersloh zu unterstützen. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Wadersloh mussten nämlich die Mitglieder auf 27 Personen reduziert werden. Die dadurch freigewordenen Kräfte könnten, so die damaligen Überlegungen, anderweitig für freiwillige Aufgaben eingesetzt werden.
Zunächst erging hierzu am 2. August 1935 der amtliche Aufruf, sich als freiwillige Sanitätsmänner in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Weil man sich auch für die Freiwillige Feuerwehr Vorteile erhoffte, wurde speziell der damalige Leiter der hiesigen Wehr gebeten, aus den freigestellten Feuerwehrkameraden und darüber hinaus aus dem Kreis der Interessenten diese Sanitätskolonne zu bilden. Obwohl es noch nicht sofort zur Gründung einer Sanitätskolonne kam, meldeten sich bei einer Veranstaltung, die im Gasthaus Ww. Franz Holtermann stattfand, 14 Personen für eine Sanitätsausbildung.
Die Versammlung zur Gründung einer Abteilung (die Organisation wurde damals als „Halbzug“ bezeichnet) des „Kreismännervereins“ als Vorläufer des heutigen DRK in Wadersloh fand am 8. November 1935 im Jugendheim statt. Die Mitglieder dieser Versammlung wählten den damaligen späteren Amtsdirektor Johannes Fasse spontan zum „Führer des Halbzuges“, der die Organisation mühsam aufbaute. Zugarzt wurde der in Wadersloh praktizierende Arzt Dr. Leineweber. Dieser Halbzug war zunächst eine Unterabteilung der „Sanitätskolonne für den Kreis Beckum“ bevor 1938 ein eigenständiger Rot- Kreuz-Männerverein Wadersloh gegründet wurde.
Die erste Aufgabe im Gründungsjahr 1935 war es, den gerade aus der Taufe gehobenen Verein handlungsfähig zu machen, indem er entsprechend ausgerüstet wurde. Schon bald konnten Lehrgänge, wie z.B. ein Ausbildungslehrgang in Erster Hilfe angeboten werden. Von 1936 an wurden in mehreren Kursen nicht nur Männer, sondern auch Frauen und Mädchen im DRK-Dienst ausgebildet. Einen besonderen Zug in der weiblichen DRK-Bereitschaft Beckum bildeten damals dreißig ausgebildete Helferinnen.
Durch das bereits erwähnte Gesetz zur Gleichschaltung des DRK vom 23. Dezember 1937 und durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde das bis dahin rege Vereinsleben im DRK Wadersloh stark gehandicapt, weil 80 Prozent der Männer der Organisation zum Wehrdienst eingezogen wurden. Sie wurden als Sanitäter in den Lazaretten und bei der Truppe eingesetzt. Der in Wadersloh verbliebene Rest konnte keinen geordneten Dienst mehr durchführen. Sie konnten sich aber noch im Luftschutz und bei der Versorgung von Soldaten mit Liebesgaben betätigen.
Nach dem Ende des Krieges wurde das DRK durch die englischen Besatzungsmächte aufgelöst – es war das vorläufige Ende aller DRK-Organisationen schlechthin. Die Idee Henri Dunants beziehungsweise der Rotkreuz-Gedanke blieben jedoch in den Köpfen der Wadersloher haften. Obwohl einige Kameraden im Krieg gefallen sind oder vermisst wurden, kehrten doch viele ehemalige DRK-Kameraden aus der Kriegsgefangenschaft heim.
1950 setzten sie sich mit dem ehemaligen Halbzugführer Johannes Fasse zusammen, um die Wiederbegründung des örtlichen DRK zu beraten. Im Februar 1953 waren die Gespräche mit der Neugründung des DRK in Wadersloh erfolgreich abgeschlossen worden. Johannes Fasse, dem das DRK Wadersloh viel zu verdanken hat, übernahm wieder die Ortsvereinsleitung. Beherzte Mitglieder nahmen die Arbeit wieder auf, die sich nach dem Krieg zunächst mit dem Suchdienst nach Vermissten und gefallenen bzw. verschollenen Soldaten und mit der Betreuung der Heimkehrer befasste. Um möglichst viele junge Menschen für die Rote-Kreuz-Arbeit zu gewinnen, wurden schon bald wieder Erste-Hilfe-Lehrgänge angeboten.
Die erste große Bewährungsprobe hatte der DRK-Zug Wadersloh im Winter 1956 zu bestehen, als sich das Volk in Ungarn gegen das Regime erhob. Hier folgten zwei Kameraden aus Wadersloh dem Aufruf des Internationalen Roten Kreuzes und halfen für drei Wochen bei Verwundetentransporten an der ungarischen Grenze in Österreich mit.
Im Juli 1965 erfolgte der nächste große Einsatz, und zwar bei der Hochwasserkatastrophe. Sie wurde durch starke Regenfälle ausgelöst, wobei die Lippe großflächig über die Ufer trat, 15 Helferinnen und Helfer betätigten sich in Lippstadt bei Aufräumarbeiten. Unvergessen bleibt auch der Erste-Hilfe-Einsatz beim schrecklichen Unfall eines Schülerbusses auf der Liesborner Straße in Wadersloh. In der Kurve am Hof Sandknop verunglückte am 27. Februar 1967 ein mit 60 Schulkindern besetzter Schulbus, der frontal mit einem Postlastwagen zusammenstieß. Ein Bild des Schreckens, ein Toter, 25 Schwerverletzte und mehrere Leichtverletzte waren die traurige Bilanz dieses Unfalles.
1977 wurden viele Städte und Gemeinden in der Provinz Friaul in Norditalien durch ein Erdbeben stark zerstört. Im Ort Venzone leistete ein Rotkreuzler aus Wadersloh für vier Wochen Hilfe. Er war bei Aufräumarbeiten eingesetzt. Drei Jahre später wurde die Welt durch eines der schwersten Erdbeben in Süditalien erschüttert. Auch dieses Erdbeben zerstörte am 23. November 1980 viele Ortschaften. Über 3.000 Tote und mehr als 25.000 Verletzte waren zu beklagen. Zwei Helfer des Zuges Wadersloh stellten sich für einen sechswöchigen Einsatz in Süditalien zur Verfügung und arbeiteten beim Aufbau von Unterkünften (Holzhäuser) in St. Angelo mit.
Seit 1963 war das DRK Wadersloh selbst wieder in der Lage, für die Wadersloher Bevölkerung Erste-Hilfe-Kurse anzubieten. Die Ausbildungsabende für die Mitglieder des örtlichen DRK fanden bis zur Nutzung eigener Räumlichkeiten im Saal des Gasthauses Weimann statt.
Eine Jugendgruppe (JRK) gründete sich im November 1964. Für die Betreuung von älteren Menschen, die Hilfe bei den Blutspendeterminen, die Sortierung von Altkleidern, die Begleitung bei Erholungsmaßnahmen zu verschiedenen Kurorten, die Fahrten von Behinderten und für weitere Sozialdienste wurde im März 1984 ein Arbeitskreis gebildet. Bei den vorstehenden Aufgaben arbeiten alle Helferinnen und Helfer des DRK Wadersloh auch heute – nach 85 Jahren – mit sehr viel ehrenamtlichem Engagement mit.
Der Zuspruch zum DRK war schon damals so groß, dass die Räumlichkeiten bei Weimann bald nicht mehr ausreichten. Die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde bezog 1966 das neu erbaute Feuerwehrgerätehaus, in das auch das JRK mit einziehen durfte. Doch diese Lösung war dauerhaft nicht optimal, zumal sich der DRK-Zug personell wie auch materiell stark verstärkt hatte.
Im Herbst 1967 wurde ein neues Sportlerheim an der Winkelstraße fertiggestellt. Das bisherige alte zu klein gewordene Sportlerheim sollte abgerissen werden. Doch dank der Initiative der Rotkreuzler konnte der geplante Abriss zugunsten einer Nutzung durch das DRK verhindert werden. Die Gemeinde als Eigentümerin stellte dieses Gebäude daraufhin dem DRK für ihre Zwecke zur Verfügung. Mit einem gemeindlichen Zuschuss von 5.000 DM für Materialkosten konnte in Eigenleistung der Helferinnen und Helfer des DRK ein ansprechendes Heim erstellt werden.
Nach ehrenamtlicher Arbeit der Mitglieder und ohne fremde Hilfe konnte am 21. April 1968 das auch heute noch genutzte DRK-Heim seiner Bestimmung übergeben werden. Bis heute standen mehrere Baumaßnahmen an. Die letzte große Renovierung erfolgte in den Jahren 2020/2021. Für die Unterbringung der Einsatzfahrzeuge, deren Bestand sich stets erweitert hat, wurde das vorhandene Gebäude um Garagen erweitert.
Im Winter 1974/75 erfolgte die Aufstockung des Heims. Alle bisherigen Um- oder Verschönerungsarbeiten am Heim einschließlich der im Jahre 1984 erfolgten Verblendung des Gebäudes mit Klinkern sowie die Renovierung in 2020/21 wurden immer in Eigenleistung durchgeführt. Neben einem großen Versammlungs- bzw. Schulungsraum stehen im DRK-Heim inzwischen auch Räume für die Unterbringung von Gerätschaften und Einsatzfahrzeugen, für die Kleiderkammer, ein Einsatzbüro, ein Raum für die First-Responder, sowie eine Küche und sanitäre Räume (WC) zur Verfügung. Auch das JRK hat seine Räumlichkeiten im Obergeschoss.
- 1935 – ? Johannes Fasse
- 1953 – 1956 Engelbert Wollenhöfer
- 1956 – 1961 Alois Kalthoff
- 1961 – 1964 Karl Lücke
- 1964 – 1984 Heinz Panreck
- 1984 – 2014 Bernhard Schniederjohann
- seit 2014 Lothar Westkemper
Der Führungstrupp (Wadersloh)
Der Führungstrupp im Deutschen Roten Kreuz (DRK) ist eine spezialisierte Einheit, die für die Führung und Koordination von Einsätzen verantwortlich ist. Der Führungstrupp besteht aus erfahrenen Einsatzkräften des DRK, die über eine zusätzliche Ausbildung in Führung und Einsatzleitung verfügen. Je nach Art und Umfang des Einsatzes kann die Zusammensetzung des Führungstrupps variieren.
Die Hauptaufgabe des Führungstrupps besteht darin, die Einsatzleitung bei größeren Notfällen, Katastrophen oder anderen außergewöhnlichen Ereignissen zu unterstützen. Sie sind dafür zuständig, den Überblick über die Lage zu behalten, Entscheidungen zu treffen und die Einsatzkräfte vor Ort zu koordinieren.
Die Sanitätsgruppe (Wadersloh)
Die Sanitätsgruppe ist eine Einheit, die für die medizinische Versorgung und Betreuung von Verletzten und Erkrankten zuständig ist. Die Sanitätsgruppe ist Teil der Einsatzorganisation des DRK und kann bei verschiedenen Veranstaltungen, Notfällen, Großschadensereignissen oder Katastrophen eingesetzt werden. Bei Ereignissen mit Personenschaden wird die Rettungsleitstelle je nach Ausmaß der Schadenslage entsprechend dem MANV-Plan des Kreises WAF alle zur Verfügung stehenden, eigenen Rettungsmittel alarmieren und einsetzen.
Die Aufgabe unserer Sanitätsgruppe besteht darin, Erste Hilfe zu leisten, Verletzte zu versorgen und medizinische Unterstützung zu bieten. Die Gruppe kann je nach Bedarf und Einsatzszenario ausgebildete Sanitäterinnen und Sanitäter sowie Rettungssanitäterinnen und -sanitäter umfassen.
Die Mitglieder der Sanitätsgruppe sind in Erster Hilfe und medizinischen Maßnahmen geschult und können verschiedene Verletzungen und Erkrankungen behandeln. Sie verfügen über das nötige Equipment und die Ausrüstung, um vor Ort Erste Hilfe zu leisten, Verbände anzulegen, Wunden zu versorgen, Vitalfunktionen zu überwachen und gegebenenfalls lebensrettende Maßnahmen einzuleiten.